Big Green Egg stehend auf Hügel

Was ist ein Kamado Grill?

Kamado beziehungsweise Keramikgrill - eingefleischte Barbecue-Liebhaber haben den Begriff sicher schon einmal gehört.

Die Geräte gelten als schwer und ausdauernd und finden auch in der Schweiz immer mehr Fans.
In vielen Profiküchen werden sie längst standardmässig eingesetzt.

Wir von Pelletgrill.ch haben uns gefragt, was ein solcher Kamado Grill wirklich kann. Ist er besser als ein herkömmlicher Holzkohlegrill?

Im Folgenden präsentiert Pelletgrill.ch alles Wissenswerte rund um den Kamado.

 

Herkunft des Kamado Grills

Kamado Grills stammen aus Japan und Indien und blicken dort auf eine lange Geschichte zurück.

Die ursprünglichen Kamados waren nur zum Teil mit Keramik verkleidet und wurden "Mushi-Kamados" genannt.

Im Laufe der Zeit veränderten sich die mit dem Namen "Kamado" bedachten Grills aber stark.
In den 1960er Jahren gelangten die ersten Kamados in die USA und wurden dort weiterentwickelt. Der erste amerikanische Keramikgrill nannte sich "Imperial-Kamado".

Imperial Kamados
Quelle: https://www.pinterest.ch/pin/807411039434642847/

 

Die Funktionsweise eines Kamados beziehungsweise Keramikgrills

Von einem gewöhnlichen Holzkohlegrill unterscheidet sich ein Kamado in gleich mehrerer Hinsicht. So ist ein Kamado Grill in der Regel eiförmig und besteht aus einer massiven Keramikwand.

Das Material hat den Vorteil, dass es hervorragend isoliert und die Wärme im Inneren des Grills reflektiert.
Ausserdem zeichnen sich Kamados durch die Möglichkeit der Regulierung von Zu- und Abluft sehr effizient in der Temperatursteuerung, wie auch Temperaturhaltung.


Kamado Grills bestehen nicht immer nur aus Keramik, sondern können Materialien wie Terrakotta und Zement mit Lavasteinanteil enthalten.

Gerade letzterer ist anfällig für Risse, weshalb man mit dieser Art von Grill besonders vorsichtig sein sollte.

Die meisten Kamados bestehen aus einem schweren Keramikdeckel, der luftdicht schliesst. Der Luftein- und Luftauslass befinden sich sowohl im Deckel als auch im unteren Bereich des Grills. Sie sind verstellbar und dienen der Temperatursteuerung.


Im Inneren des Kamados befinden sich mit etwas Abstand zur Aussenhülle eine Feuerbox, ein Feuerring und das Grillrost.

Dank dieser "zweiten Haut" kann sich die eintretende Luft gleichmässig um die Kohle legen und ihr Erlöschen verhindern. Ausserdem schützen diese Bauteile die Aussenwand des Kamados vor dem schädlichen Einfluss grosser Hitze. Derart konstruiert, bleibt die Temperaturverteilung im Kamado stets konstant.


Wird der Deckel eines Kamado Grills geschlossen, entsteht aufgrund der besonderen Form des Grills ein warmer Luftstrom. Dank der ausgezeichneten Isolation des Grills kann die Wärme im Inneren - wie bei einem Heissluftherd - zirkulieren.

Dadurch ist der Kamado in der Lage, die gewünschte Temperatur über einen langen Zeitraum aufrecht und konstant zu halten. Der Garprozess lässt sich so optimal kontrollieren.

 

Die Vor- und Nachteile von Kamado Grill

Qualitativ gute Kamados sind in der Regel recht preisintensiv, doch die Investition in das Grillvergnügen lohnt sich. Wer bereits einen Kamado besitzt, kennt mit Sicherheit die vielen Vorteile dieses besonderen Grillerlebnisses.

 

Grill, Smoker und Backofen in einem Kamado Grill

Nur einer der vielen Vorteile des Kamado Grills: Auf ihm zubereitete Grillgerichte werden gleichmässig gar und bleiben deshalb schön saftig.
Aufgrund des Einsatzes von Holzkohle bekommt das Grillgut ein unvergleichlich rauchiges Grillaroma.


Darüber hinaus kann man auf einem Kamado Grill alles zubereiten, was auch auf einem herkömmlichen Holzkohlegrill Platz findet.

Ob Steak oder Rippchen, Gemüse oder Pizza - der Kamado macht aufgrund seiner Konstruktion nahezu alles möglich. Auf ihm kann man nicht nur grillen und garen, sondern auch backen, kochen und räuchern.
Auch für Gerichte wie Pulled Pork, die mit Niedrigtemperaturen zubereitet werden, eignet sich der Kamado hervorragend.

Aufgrund seiner Vielseitigkeit passt der Keramikgrill auch sehr gut in jede Outdoor-Küche.

 

Exakte Temperaturregelung

Ein weiterer Vorteil der Keramikgrills ist, dass sie besonders benutzerfreundlich sind. Die Temperatur lässt sich relativ einfach regulieren und über längere Zeitabstände konstant halten.

Hinzu kommt, dass die Spanne der erreichbaren Temperaturen zwischen 70 und 350 Grad Celsius liegt und damit sehr gross ist.


Dank dieser Eigenschaft kann man im Kamado auch Gerichte zubereiten, die besonders hohe Temperaturen benötigen.
Dazu gehört zum Beispiel Pizza, die im Keramikgrill einen herrlich knusprigen Boden bekommt.

Will man Pizza zubereiten, heizt man die Kohle im Inneren an, indem man die Zuluft- und Abluftklappen ganz öffnet. Durch den einströmenden Sauerstoff brennt die Kohle intensiver und die Temperatur steigt.

Das Gegenteil gilt für Niedrigtemperatur-Gerichte wie Pulled Pork: Für ihre Zubereitung drosselt man die Sauerstoffzufuhr und erhält eine niedrigere Temperatur.

Die Temperaturregelung beim Keramikgrill ist somit denkbar einfach und lediglich Übungssache.

 

Geringer Verbrauch

Dank der Keramikkonstruktion reflektieren Kamado Grills die Hitze in ihrem Inneren und entfalten dadurch eine stark isolierende Wirkung.

Die Keramik ist aber noch für einen weiteren Vorteil des Kamados verantwortlich: Der Verbrauch an Holzkohle ist sehr viel geringer als bei einem herkömmlichen Holzkohle-Grill.

Kohle im Big Green Egg brennen

Weil der Grill die Wärme so gut speichert, benötigt man weniger Kohle. Die Aussentemperatur hat keinen Einfluss auf die Temperatur im Inneren des Grills.

 

Praktisches Zubehör

Zubehör ist zwar kein Muss, kann die Vielseitigkeit eines Kamados allerdings noch weiter steigern.

Die Menge und die Art von Zubehör für Kamados unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Die meisten Hersteller liefern beispielsweise einen Deflektorstein für das indirekte Grillen, der sich zwischen der Kohle und dem Grillrost befestigen lässt.

Zudem befindet sich im Deckel der meisten Modelle ein eingebautes Thermometer. Dieses sollte allerdings nur zur groben Orientierung dienen. In der Regel ist die Temperatur unter dem massiven Deckel nämlich höher als auf dem Rost.


Häufig ist im Lieferumfang auch ein Grillrost enthalten, das aus Edelstahl oder aber aus Gusseisen besteht. Ein unter dem Rost platziertes Hitzeschild bildet eine Barriere zwischen der glühenden Kohle und dem Grillgut.

Dadurch entsteht ein indirekter Bereich zum Räuchern und Kochen. Auf diesem lassen sich zum Beispiel Slow-Cooking-Gerichte und sogar Brot und Kuchen zubereiten.

Auch Flammkuchen wird auf dem Kamado einfach grossartig und bekommt einen schön knusprigen Boden.


Wer auf dem Kamado kochen oder schmoren will, sollte sich einen hitzefesten Topf zulegen.

Für das Räuchern dagegen benötigt man Holzchips oder Grillpellets.
Einige Modelle kann man praktischerweise durch eine zweite Rostebene vergrössern. Mit Hilfe dieses Zubehörteils lassen sich auf dem Kamado problemlos auch grössere Mengen verschiedenen Grillguts zubereiten.

 

Verschiedene Grössen

Wer sich einen Kamado zulegen möchte, sollte zuvor abwägen, wofür er den Grill benutzen will.

Denn Kamados gibt es in verschiedenen Grössen. Die Auswahl des Modells hängt von der Menge des Grillguts ab, das zubereitet werden soll.

Wer gerne unterwegs ist und den Grill daher öfter transportieren will, sollte sich für ein kleineres Modell entscheiden. Für die Outdoor-Küche und grössere Mengen an Gästen lohnt sich dagegen die Anschaffung eines grösseren Modells mit mehreren Grillebenen.

Manche Hersteller wie zum Beipspiel Big Green Egg bieten sogar Varianten für den Profibereich, beispielsweise für Veranstaltungen oder für sehr grosszügige Outdoor-Küchen.

 

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